Kaprun wir kommen…



ein etwas nicht ganz kleiner Bericht von Moni,

aber durchaus lesenswert…


„Kaprun wir kommen“, das war der Slogan der WhatsApp-gruppe von 6 unerschrockenen Wild-Boots-Linedancern, die dieses Jahr das Wagnis Linedance-Weltrekordversuch in Kaprun auf sich nehmen wollten.

Für 2 Wiederholungstäter (Christine und Udo) und 4 Ersttäter (Ellen, Irene, Sylvia und ich) hatte Claudia die Anmeldungen vorgenommen und Sylvia im Vorfeld eine Ferienwohnung organisiert. Es hatten auch alle rechtzeitig geschafft, sich für den Weltrekordversuch registrieren zu lassen.

Als es dann am Donnerstag losgehen sollte, kam morgens um 6 Uhr von Sylvia die Hiobs- botschaft, dass sie leider krankheitsbedingt ausfällt. Also noch schnell los zu Sylvia, von ihr die besorgten Fressalien abholen und dann ab in Richtung Österreich.

Nach 4 Stunden Fahrt kamen wir fast gleichzeitig an einer wirklich tollen Ferienwohnung an mit einem atemberaubenden Blick sowohl ins Tal als auch in die Berge. Vielen Dank Sylvia.

Schnell umziehen und bei drückender Hitze mit dem (glücklicherweise klimatisierten) Bus ab zum Festzelt, um endlich bis spät in die Nacht mit Linedancern aus allen Ecken Deutschlands, aus Österreich, Schweiz, Litauen, Ungarn usw. zu Livemusik mit Ronny Nash tanzen zu können.

Am Freitagmorgen war unser Ziel der Nachbarort Zell am See, wo wir trotz Hitze eine Rundfahrt im glücklicherweise klimatisierten Schiff unternahmen. Auf diesem Schiff waren auch andere Sportbesessene, die unter sengender Sonne stundenlang Spinning auf dem Schiff absolvierten.

Einige von uns mussten sich hitzebedingt in Zell auch noch mit kurzer Kleidung versorgen.

Nachmittags stand zwar das Angebot für Workshops im Festzelt auf dem Programm, aber da wir keine Lust hatten, bei über 30 Grad im Festzelt zu schmoren, fuhren wir, in der Hoffnung auf Abkühlung, mit der Gondel auf den Maiskogel, wo es allerdings auf 1700 m Höhe immer noch 27 Grad hatte. Aber wir wurden durch eine einzigartige Sicht auf Kaprun und die umliegenden Berge entschädigt und konnten sogar noch Schneebälle formen.

Dann, nach einer wirklich nur kurzen Erholungspause, wieder ab zum Tanzen. Dort sahen wir die Wiederholungen der Workshops, haben auch alle Schrittbeschreibungen abfotografiert und die Tänze auf Video, damit wir vielleicht einige davon im Training einbauen können.

Dank einer Tanzliste wusste jeder, wann er welchen Tanz mitmachen kann und wann er auch mal Pause machen bzw. shoppen gehen kann, was einige von uns reichlich ausnützten…

Die Stimmung im Festzelt war trotz Enge und Hitze einfach grandios und wo tanzt man schon nachts um 23:45 Uhr an der Bushaltestelle Linedance, bis der letzte Bus die Wartenden Richtung Bett bringt. (Die Gesichter der Nichtlinedancer, die bereits im Bus waren und das sahen, waren unbezahlbar.).

Samstag war dann der große Tag.

Wieder drückende Hitze, obwohl Regen vorhergesagt. Aber auf über 2000 Meter Höhe ist es ja sicher kühl, also dicke Jacken eingepackt, hätten wir uns aber sparen können.

In einer abenteuerlichen Fahrt ging es dann in einem der unzähligen Sonderbusse Richtung Stausee, durch engste Tunnel und über Serpentinen, die einigen Mitreisenden doch etwas Blässe ins Gesicht zauberten.

Am Stausee angekommen Berge (zum Teil noch schneebedeckt) und Lindedancer, wohin das Auge reichte. Allein die Aufstellungsreihe zum Einzug auf die Staumauer war hunderte von Metern lang. Jeder wurde kontrolliert, ob er auch den Regularien bzgl. Kleiderordnung entspricht.

Da wir ja immer Zweierpaare sein mussten, haben wir uns mit der Gruppe aus Gernlinden zusammengetan, die auch eine ungerade Teilnehmerzahl hatten, dass keiner von seiner Gruppe getrennt werden musste und so konnten wir uns auch noch gegenseitig fotografieren.

Der Platz auf der Staumauer wurde minütlich geringer, zuerst hieß es 80 cm, dann 50 cm, am Schluss standen wir Schulter an Schulter, damit alle auf der Staumauer Platz hatten. (Also kein Gejammer mehr im Training, dass es eng ist, es geht immer noch enger 😉.)

Unter den strengen Augen der Kontrolleure und unter gewissem Zeitdruck, der durch eine angedrohte Gewitterfront aufkam, durften wir dann endlich mit einer riesigen Anzahl von anderen Tänzern loslegen.

Dann große Spannung – hat es gereicht zum neuen Weltrekord? 708 Teilnehmer waren zu schlagen. Ja, mit 958 Teilnehmern haben wir es mehr als deutlich geschafft.

Freude auf allen Gesichtern, die auch von einer Drohne aufgezeichnet wurde und dann später im Salzburger Fernsehen zu sehen war. Für alle, die es sich anschauen wollen, auf Facebook und auf you tube unter „Kaprun linedance“ kommen die verschiedensten Beiträge.

Danach wieder eine abenteuerliche Rückfahrt mit viel Rangieren, damit alle Busse aneinander vorbeikamen und einem sehr netten Busfahrer, der uns, dank Christines Charmeoffensive direkt bei unserer Ferienwohnung ausstiegen ließ und uns somit einen langen Hin- und Rückweg ersparte.

Und wieder ab zum Tanzen mit Livemusik ins Zelt, bis die Füße qualmten.

Dieses Mal ging es aber früher zurück, da wir ja noch packen und unsere Wohnung besenrein machen mussten.

Ellen und Irene verabschiedeten sich am nächsten Morgen direkt nach dem Frühstück, um nach Hause zu fahren.

Wir anderen waren vergnügungssüchtig und mussten natürlich bei dem Festumzug durch Kaprun unbedingt dabei sein. Das war ein weiterer Gänsehautmoment, zuerst auf dem Dorfplatz und dann in einer nur für uns gesperrten Hauptstraße quer durch den Ort zu tanzen, angefeuert von fetziger Musik für Tänze, die fast alle konnten.

Es war ein krönender Abschluss für ein tolles Erlebnis mit viel Tanz, viel Hitze, wenig Schlaf, müden Füßen und ganz viel Spaß.

Also, an alle, die dieses Jahr nicht dabei waren und jetzt ein bißchen neidisch sind, die Termine für nächstes Jahr stehen bereits.

„Kaprun wir kommen wieder“

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